Geschichte der Feuerwehr Osterhusen

   

Die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen wurde am 13.09.1934 in der Gastwirtschaft Janssen gegründet. Die Gründungsmitglieder waren: Dirk Müller, Klaas Berends, Dirk Tapper, Tönjes Betten, Ernst Ulferts und Siebo Boomgaarden, der als Wehrführer wurde gewählt wurde. Siebo Boomgaarden war schon seit dem 09.08.1921 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hinte.

In den folgenden Jahren konnte man eine stete Aufwärtsentwicklung feststellen. Zu Anfang war die Wehr nur mit einer Handdruckspritze ausgerüstet, die im Volksmund auch „Botterkarn“ genannt wurde.

Bei Einsätzen und auch Übungen musste das Gerät erst aus dem Gulf von Mente Uilderks hervorgeholt werden. Bei schlechtem Wetter fand der Exzerzierdienst, der in dieser Zeit hoch im Kurs stand, in der Scheune von Uilderks statt. Leider fehlen für die nachfolgende Zeit genaue Aufzeichnungen, weil während des Krieges das Protokollbuch lückenhaft geführt wurde. Die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen hatte während des Krieges mehrere Einsätze in der Stadt Emden und kam so in den Besitz einer modernen Motorspritze.

Nach dem Krieg wurde die Ausrüstung verbessert und auf den neuesten Stand gebracht. August 1949 konnte die Wehr erstmals ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Bei einem Wettbewerb auf Verbandsebene auf dem Sportplatz in Hinte konnte der 1. Platz belegt werden. Die Unterbringung von Gerät und Ausrüstung stieß weiter auf große Schwierigkeiten. So war nach langem Bemühen der 12. November 1950 ein großer Tag. In Anwesenheit von Kreisbrandmeister Meyer aus Norden,  Unterkreisführer Schröder aus Pewsum, dem Verbandsvorsitzenden Harken aus Westerhusen, Bürgermeister Stomberg und vielen Einwohnern unserer Ortschaft, wurde ein neues Gerätehaus eingeweiht.

Die Wehr war stolz auf ihren Neubau, wenn auch, wie im Protokoll vermerkt, die Lichtanlage und die Dachrinnen fehlten. An Uniformen fehlte es in dieser Zeit gänzlich, nur der Wehrführer war im Besitz einer Uniformjacke. Bei Beerdigungen wurden Uniformröcke von der Nachbarwehr Hinte geliehen. Kamerad Imko Mülle bekleidete in dieser Zeit die Funktionen des Stellvertreters, des Kassenwartes und des Schriftführers, was nach Meinung einiger Kameraden eine nicht zulässige Ämteranhäufung war. So wurde auf einstimmigen Beschluss am 07.03.1952 ein neuer Vorstand gewählt: Wehrführer Siebo Boomgaarden, Stellvertreter Imko Müller, Schriftführer Heinrich Wienbeuker, Kassenwart Bernhard Kappher, Maschinist und Gerätewart Harm Müller. Statuten wurden ausgearbeitet und von jedem Kameraden unterschrieben.

Ein Schmunzeln bei allen Anwesenden wurde bei einer Neuaufnahme festgestellt, wenn der Wehrführer immer denselben Vers verlas, welcher folgenden Wortlaut hatte:

„Bist du gewillt, in Sturm und Nebel, wenn der Alarmruf ertönt, diesem Ruf zu folgen? Dann antworte mit ja!“

Ertönte dann ein lautes „Ja“, wurde durch Handschlag versichert: Hiermit bist du in die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen aufgenommen. Im selben Atemzug wurde vom Wehrführer festgestellt: „De annern hebben immer Buddel ut jäven.“ Dann ertönte von allen immer bis in die heutige Zeit das Lied „Hoch vom Turm die Glocke schallt“. 

1952 hatte die Wehr 28 aktive Kameraden. Der Aufwärtstrend hielt an. Vom Verband wurde ein Motorwagen zur Verfügung gestellt. So nach und nach konnten alle Kameraden eingekleidet werden. Die Kasse war das Sorgenkind, sie steckte laufend in den roten Zahlen, eine Erhöhung der Monatsbeiträge fand keine Zustimmung. Erst 1952 konnte der Kassenwart in seinem Bericht einen Überschuss von DM 2,50 bekannt geben. Am 6. November 1954 wurde der Kamerad Harm Müller zum Stellvertreter des Ortsbrandmeisters ernannt, weil der vorherige Stelleninhaber einen Wohnortwechsel vornahm.

Brandeinsätze brauchten in den Jahren nicht viele gefahren zu werden. Monatsversammlungen und Übungen fanden regelmäßig statt. An diesen Abenden wurden alle offenen Fragen behandelt und wie es im Protokollbuch heißt, die Kameradschaft in geselliger Weise gepflegt. 1956 wurde eine neue Motorspritze angeschafft, weil die alte, aus dem 2. Weltkrieg stammende, abgängig war.Das neue, 1950 eingeweihte Spritzenhaus, erwies sich im Laufe der Zeit als zu klein. Ein Anbau war aber wegen der schlechten Finanzlage des Verbandes als nicht realisierbar anzusehen.

Am 23. März 1957 wurde der Wehrführer Siebo Boomgaarden nach Erreichen des 65. Lebensjahres in die Altersabteilung versetzt. Kamerad Boomgaarden sorgte dafür, dass während des 2. Weltkrieges und in der turbulenten Nachkriegszeit in Osterhusen die Feuerwehr bestehen blieb. In einer Feierstunde, an der auch der Kreisbrandmeister sowie Bürgermeister Stomberg teilnahmen, wurde auf Vorschlag des Bürgermeisters Kamerad Boomgaarden zum Ehrenhauptmann ernannt. Durch den Kreisbrandmeister wurde mit Wirkung vom 01.05.1957 Harm Müller als Ortsbrandmeister und Ernst Janssen als sein Stellvertreter eingesetzt. Bedingt durch einen Wohnortwechsel musste Kamerad Heinrich Wienbeuker seine Funktion niederlegen. Kamerad Herbert Zeisberg wurde am 29.09.1957 zu seinem Nachfolger gewählt.

Der Dienstbetrieb lief in den folgenden Jahren normal weiter. Nur das Gerät wie Motorwagen mit Anhänger, welche gebraucht gekauft wurden, war in einem schlechten Zu-stand und wurden vom Verband an privat verkauft. In den nächsten Jahren wurde auch die Motorspritze abgängig, das Schlauchmaterial be-fand sich in einem schlechten Zu-stand, die noch guten Schläuche wurden auf die Nachbarwehren auf-geteilt. In seinem Jahresbericht konnte der Schriftführer melden, dass der Verbandskasten, der neu aufgefüllt worden war, wohl im Augenblick als bestes Stück der Aus-rüstung bezeichnet werden konnte.

Auf einer Verbandssitzung verzichtete die Wehr Osterhusen für einige Jahre auf die Unterstützung des Verbandes, um dann endlich ver-nünftig und vollständig ausgerüstet zu werden. Dem Landwirt Frerichs wurde erlaubt, sein Privatfahrzeug im Spritzenhaus unterzubringen.
In dieser ausrüstungslosen Zeit sank auch die Mitgliederzahl auf 16 Kameraden. Diesen Kameraden ist es zu verdanken, dass es überhaupt noch eine Freiwillige  Feuerwehr  Osterhusen gibt. Da der Stellvertreter des Ortsbrandmeisters, Kamerad Ernst Janssen, nach Hinte verzog, wurde am 12.12.1958 Kamerad Harm Ulferts zu seinem Nachfolger gewählt.

Eine Eintragung aus heutiger Sicht scheint interessant zu sein. Im Februar 1959 wurde von einigen Kameraden Klage geführt, dass der Unkostenbeitrag von DM 2,50 für freien Verzehr bei einem Kameradschaftsabend zu hoch sei. Nach langer Diskussion einigte man sich auf DM 1,25 pro Person und einen Zuschuss aus der Kasse von DM 50,00. Hierdurch rutschte die Kasse sicher wieder in die roten Zahlen. Als größter Einsatz wird die Teilnahme bei der Flutkatastrophe am 16. und 17.02.62 am Deich in Pilsum verzeichnet. Hier nahmen bald alle Kameraden teil und wurden später mit einer Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Nach achtjähriger Tätigkeit als Ortsbrandmeister stellte Kamerad Harm Müller diesen Posten wegen eines Wohnortwechsels zur Verfügung. Kamerad Müller hat in diesen acht Jahren unsere Wehr umsichtig und vorsichtig geführt. Die Wahl eines Wehrführers erwies sich als schwierig, weil sich kein Kamerad zur Verfügung stellte. Es wurde die Kameradschaft hervorgehoben, von einer Pflichtfeuerwehr wurde gesprochen oder von einer Eingliederung in die Wehr Hinte. Nach diesen Ermahnungen stellte sich Kamerad Manfred Burlefinger zur Verfügung und wurde erst kommissarisch, dann im Januar 1965 nach Absolvierung der vorgeschriebenen Lehrgänge als Ortsbrandmeister einge-setzt. In derselben Versammlung wurde Kamerad Harm Müller zum Schrift-führer gewählt, weil der vorige nach Emden verzog. Wegen fehlender Ausrüstung wurde das Gerätehaus an den Bauern Petersen für eine Monatsmiete von DM 15,00 vermietet. Nach nur fünf Monaten gab der Ortsbrandmeister Burlefinger sein Amt schon wieder ab, weil er nach Emden verzog. Durch den Unterkreisführer Sparenborg wurde auf Vorschlag der gesamten Wehr Kamerad Harm Ulferts am 03.06.1965 kommissarisch und am 13.08.65 als Ortsbrandmeister eingesetzt. Kamerad Hermann Berends wurde als Stellvertreter des Ortsbrandmeisters gewählt.

Die lang ersehnte Ausrüstung der Wehr konnte 1965 entgegengenommen werden. Sparenborg bedankte sich bei der Übergabe bei den Kameraden für ihre vorbildliche Kameradschaft und Treue, die sie während der ausrüstungslosen Zeit gegenüber der Öffentlichkeit und dem Verband gezeigt hätten. Sofort wurde der Übungsdienst wieder aufgenommen. Die Mitgliederzahl stieg auf 24 Kameraden und die Aufnahmen der ersten passiven Mitglieder konnte verzeichnet werden.
Sofort musste die neu ausgerüstete Wehr ihre Schlagkraft unter Beweis stellen. Am 6. Februar brannte die Gastwirtschaft und somit unser Vereinslokal bis auf die Grundmauern nieder. Am 24. September wurde die Wehr zu einem Großbrand nach Longewehr gerufen und zwei Tage später, am 26. September, nach Canhusen, wo ein Platzgebäude brannte. Am 9. Oktober war schon wieder Brandalarm. In unserem Ortsteil brannte der Hof von Giesbert Schoneboom. Hier waren wir 2 Tage im Einsatz.

Bis zum Wiederaufbau der Osterhuser Gastwirtschaft wurden die Versammlungen entweder in der Gaststätte Ukena in Hinte oder beim Kameraden Gerd Tapper im Hinterhaus abgehalten. Der theoretische Unterricht in den Wintermonaten fand im Feuerwehrhaus in Hinte statt. In all diesen Jahren wurden Beförderungen ausgesprochen, Ehrenzeichen für langjährige Mitgliedschaft verliehen und bei Beerdigungen manchem Kameraden die letzte Ehre erwiesen. Die Wahlen wurden immer in Blockwahlen durchgeführt, somit war im Kommando keine Veränderung zu verzeichnen.

Heumessungen, Hydrantenpflege und eine aktive Ausbildung standen auf dem Dienstplan. Am 6. September 1969 wurde auf Initiative unserer Wehr in Osterhusen die erste Schnelligkeitsübung auf Verbandsebene nach den neuesten Bedingungen durchgeführt. Hier konnten wir den 3. Platz belegen. Bei einem Wettbewerb in Cirkwehrum belegten wir den 1. Platz und mussten am 5. September 1971 bei den Kreisausscheidungswettkämpfen in Osteel antreten. Hier errangen wir mit 433,5 Punkten die Kreismeisterschaft, ein stolzer Erfolg, der gebührend gefeiert wurde. In den folgenden Jahren wurden bei Schnelligkeitswettbewerben immer gute Plätze belegt, was unsere reichhaltige Pokalsammlung veranschaulicht.

Am 01.12.1969 wurde Gerhard Zeisberg zum Jugendfeuerwehrwart gewählt. Es wurde mit dem Aufbau der Jugendgruppe begonnen.Nach jahrelangen Bemühungen gelang es, vom Landwirt Otto Behrends ein geeignetes Grundstück zu erwerben, um ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. Die Kameraden verpflichteten sich, etwa 3600 Stunden in Eigenleistung am Bau zu arbeiten. Ein Bauausschuss wurde gegründet mit Bernhard Kappher als Bauleiter. Harm Ulferts als Einsatzleiter und Gerhard Zeisberg als Polier. Als die Baugenehmigung erteilt war, wurde am 08.04.72 um 7.00 Uhr der erste Spatenstich vollzogen. In der Folgezeit gingen die Arbeiten zügig voran, die Kameraden hielten ihr Versprechen mit den freiwillig abgeleisteten Stunden. Am 30.09.72 fand die offizielle Einweihung statt. Mehr als 100 Personen nahmen hieran teil. Vertreter der Kreisverwaltung, der Samtgemeinde, der Brandkasse, der Kreisbrandmeister, Unterkreisführer, der Bürgermeister, der Rat der Gemeinde, sämtliche Wehrführer der Samtgemeinde und nicht zuletzt die am Bau beteiligten Kameraden. Kernpunkt aller Ansprachen war, dass die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen sich und der Allgemeinheit eine Stätte der Begegnung geschaffen hat. Hier hat sich gezeigt, dass Kameradschaft nicht nur leere Worte sind, sondern, dass man damit auch etwas vollbringen kann. Eine Aufforderung des Bürgermeisters, das Haus mit Leben zu erfüllen, wurde bis auf den heutigen Tag reichlich befolgt.

Durch den Neubau stieg auch der Mitgliederstand. Mit 29 aktiven Kameraden war es der höchste Stand seit Bestehen der Wehr. Als am 15. Juli 1973 im Beisein von Vertretern des Rates ein neues TSF 8/8-Fahrzeug übergeben wurde, war die Wehr zur Freude aller nun vollständig ausgerüstet. 
Als am 02.09.1974 Kamerad Hermann Berends als Stellvertreter des Ortsbrandmeisters zurücktrat, wurde zunächst Ewald Heinks, am 13.11.1975 aber Kamerad Gerhard Zeisberg zu seinem Nachfolger ernannt. Gerhard Zeisberg wurde auch zum Jugendwart gewählt. Die Jugendgruppe hatte 16 Mitglieder. Sie konnte sich bei Wettbewerben immer gut behaupten. Die Brandeinsätze ließen zum Glück nach, so dass vermehrt an Übungen und Schnelligkeitswettbewerben teilgenommen wurde.

 

Bei der Schneekatastrophe im Februar 1979 wurden mehrere Hilfeleistungen getätigt. Allen wohl noch in Erinnerung ist der Einsatz am 16.02.79 bei unserem Mitglied Giesbert Schoneboom. Schwere Schneelasten hatten das Dach des Stallgebäudes eingedrückt. Am 3. November 1979 mussten durch Wohnortwechsel Gerhard und Peter Zeisberg ihre Ämter zur Verfügung stellen. Auf einstimmigen Beschluss wurde Kamerad Andreas Müller zum Stell-vertreter des Ortsbrandmeisters gewählt. Kamerad Heinrich Maas wurde zum Jugendwart ernannt.
Am 15.03.80 beging die Jugendfeuerwehr vor geladenen Gästen ihr zehnjähriges Bestehen. Aus gesundheitlichen Gründen trat am 07.05.82 Kamerad Harm Ulferts nach 17jähriger Tätigkeit als Ortsbrandmeister zurück. Er hat in dieser Zeit die Geschicke unserer Wehr in vorbildlicher Weise geleitet. Zur gleichen Zeit trat Kamerad Heinrich Maas aus der Wehr aus, so musste auch die Stelle des Jugendwartes neu besetzt werden. Kamerad Harm Ulferts konnte als neuer Jugendwart gewonnen werden und hat die Jugendgruppe auf einen vorbildlichen Ausbildungsstand gebracht. Als neuer Wehrführer wurde am 21. Juni 1982 Kamerad Andreas Müller gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählten die Kameraden den Kameraden Hans-Gerd Müller.
Der Mitgliederstand ist folgender: 23 aktive Kameraden, 3 Alterskameraden, 36 passive Mitglieder, 14 Kameraden der Jugendgruppe, 1 Ehrenmitglied
Das Ortskommando 1982 setzt sich wie folgt zusammen:
Ortsbrandmeister Andreas Müller Stellv. Ortsbrandmeister Hans-Gerd Müller Gruppenführer Gerhard Zeisberg Gerätewart Andreas Eilers Kassenwart Bernhard Kappher Schriftführer Heinrich Wienbeuker Zeugwart Heinrich Dirks Sicherheitsbeauftragter Gerhard Zeisberg Pressewart Heinrich Wienbeuker Jugendwart Harm Ulferts Stellv. Jugendwart Hans-Gerd Müller
An der Jubiläumsveranstaltung zum 50jährigen Bestehen unserer Wehr am 15.09.1984 nahmen etwa 100 geladene Gäste teil. Als Gäste konnten besonders die Funktionsträger überordneter Dienststellen sowie Vertreter befreundeter Vereine und Abordnungen unserer Nachbarwehren begrüßt werden. In allen Ansprachen wurde immer wieder die gute Kameradschaft und der hohe Ausbildungsstand unserer Wehr herausgestellt. In der Ansprache von Bürgermeister Bernhard Kappher fand ein Satz besondere Beachtung, als er unter anderem sagte, dass die Feuerwehren im Gemeindegebiet ein wesentlicher Faktor des „kommunalen Zusammenlebens“ seien und über den Brandschutz hinaus viele wertvolle gesellschaftspolitische Aufgaben erfüllten. Am folgenden Tag, 16.09.84, wurde eine Einsatzübung aller 7 Ortsfeuerwehren unserer Gemeinde durchgeführt. Eine Vorführung einer alten Handdruckspritze fand viel Beachtung. An dem anschließenden Umzug beteiligten sich mehrere hundert Teilnehmer. Abends ließ man dann das Jubiläumsfest feucht-fröhlich ausklingen. Eine Besonderheit des Jahres 1984 darf nicht unerwähnt bleiben. Seit Menschengedenken konnte erstmals in unserem Dorf aus Platzmangel kein Osterfeuer abgebrannt werden. Hoffentlich ein einmaliger Vorgang. Als Ersatz wurde dann am Ostersonntag ein Eierwerfen veranstaltet.

Auch für das Jahr 1985 wie in den folgenden Jahren kann von vielen Aktivitäten berichtet werden. Altennachmittag, Osterfeuer, Maibaum, Kameradschaftsabend, 4-Tage-Fahrt, Radtour, 60 Dienststunden im dienst-lichen Bereich absolviert, an Übungen und Wettbewerben teilgenommen usw. Die Funktionsträger wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die heute noch recht aktiv tätige Frauengruppe wurde im Januar gegründet. Bei einer Wahl zum Gemeindejugendfeuerwehrwart konnte Kamerad Harm Ulferts die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Bei den Wahlen in den Jahreshauptversammlungen wurden die vorgeschlagenen Kameraden im gesamten Berichtszeitraum immer einstimmig von den anwesenden Kameraden gewählt, ein Zeichen von Einigkeit und guter Kameradschaft. In einer Monatsversammlung am 04.03.86 wurde erstmals ein Plan eines Architektenbüros über den Umbau unseres Feuerwehrhauses vorgestellt. In einer Ratssitzung wurde beschlossen, die Baugenehmigung zu beantragen. Aber es gibt auch etwas Negatives aus diesem Jahr zu berichten. Bei den Gemeindeausscheidungswettkämpfen im Ortsteil Suurhusen konnte nur der 6. Platz bei 7 teilnehmenden Wehren erreicht werden. Wenn auch nicht alles nach Wunsch verlaufen sei, so verurteilte der Wehrführer in scharfen Worten eine Diskussion über die schlechte Platzierung vor aller Öffentlichkeit. Eine Kameradschaft zeige sich nicht nur bei einem Sieg, sondern erst recht bei einer Niederlage. Wie in den Vorjahren wurden auch 1987 die anstehenden Aufgaben durchgeführt. Ein Höhepunkt dieses Jahres war der Baubeginn für den Umbau (Aufstockung) unseres Feuerwehrhauses am 31.10.1987.

In den Wintermonaten des Jahres 1988 standen die Umbauarbeiten im Mittelpunkt. Da der Winter ungewöhnlich mild war, konnten die Arbeiten ohne Verzögerungen durchgeführt werden. Nach Ableistung von insgesamt 4923 freiwilligen Arbeitsstunden mit einem Kostenaufwand von 102000 DM konnten am 20. August 1988 die neuen Räumlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben werden. Das Feuerwehrhaus 2009 Bei einem normalen Verlauf des Dienstgeschehens ist für 1989 ein Brand am 28. Oktober im Anwesen des Landwirts Scholz zu vermelden. Hier waren mehrere Einsatzkräfte zwei Tage lang im Einsatz. 1990, wie in den vorhergegangenen wie nachfolgenden Jahren konnten durch Neuaufnahmen oder durch Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die Hauptwehr die vorgeschriebenen Zahlen aktiver Mitglieder gehalten werden. Das Durchschnittsalter aktiver Kameraden kann Dank der Jugendfeuerwehr als niedrig bezeichnet werden. Kamerad Harm Ulferts trat aus gesundheitlichen Gründen als Jugendfeuer-wehrwart zurück. Seine Verdienste in der Jugendfeuerwehr wurden in Ansprachen und durch Überreichen von Ehrengaben gebührend gedacht. Die Jugendfeuerwehr 1990 mit den Jugendwarten Harm Ulferts und Hans-Gerd Müller Zu seinem Nachfolger wurde Kamerad Hans-Gerd Müller gewählt, der als Stellvertreter des Ortsbrandmeisters zurücktrat. In diese Funktion wurde Karl-Heinz Berends gewählt. Die Jugendarbeit wurde von Hans-Gerd Müller erfolgreich fortgesetzt. In den 80er und 90er Jahren war die Jugend-feuerwehr Osterhusen neun Mal in Folge Sieger des Kreisausscheides. Ein Zeichen vom hohen Ausbildungsstand dieser Gruppe. Aber auch die Schnelligkeitsgruppe der Hauptwehr konnte bei Wettkämpfen oft vordere Plätze belegen. Die Wettkampfgruppe bei einer Schnelligkeitsübung 1990 in Hinte

Die Wichtigkeit intensiver Übungstätigkeit lernt die Truppe dann auch im Einsatzfall zu schätzen. 1991 musste in unserem Ortsteil erneut ein Brandeinsatz gefahren werden. Am 7. Juli brannte beim Anwesen des Landwirts Scholz ein Holzschuppen. Der Mitgliederstand 1994 ist folgender: 25 aktive Kameraden, 11 Alters-kameraden, 15 Kameraden der Jugendgruppe, 43 passive Mitglieder, 1 Ehrenmitglied
Das Ortskommando 1994 setzt sich wie folgt zusammen: Ortsbrandmeister Andreas Müller Stellv. Ortsbrandmeister Karl-Heinz Berends Kassenwart Bernhard Kappher Schriftführer Hans-Günter Schoneboom Jugendwart Hans-Gerd Müller Stellv. Jugendwart Thorsten Klaassen Gerätewart Frank Lemke Sicherheitsbeauftragter Enno Saueressig

Im Septemer 1994 konnte unsere Wehr das 60jährige Bestehen feiern. Im Feuerwehrhaus wurde aus diesem Anlass eine kleine Feier durchgeführt, woran viele Kameraden mit ihren Frauen teilnahmen. Im März 1995 wurde die alte Tragkraftspritze ausgemustert. Die Motorhalterung war abgerissen. Somit durfte die TS nicht mehr betrieben werden. Ersatz musste her. Am 23. Juni 1995 war es soweit. Es wurde eine neue TS 8/8 übergeben. Die offizielle Übergabe fand aber erst am 25. Juli um 18.00 Uhr statt. Viele Kameraden und der Gemeindebrandmeister Hinrich Ackmann waren dabei.


Im Jahre 1996 erhielt unsere Wehr 2 neue Funkmeldeempfänger. Im April 1996 wurde der Beschluss gefasst, den großen Versammlungsraum zu renovieren. Die Wände sollten teilweise vertäfelt werden. Im Februar 1997 wurden die Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt. Auch die Decke bekam eine neue Vertäfelung.

Dann bekam unsere Wehr die erfreuliche Nachricht, dass ein neues Fahrzeug angeschafft werden kann. Man entschied sich für einen VW LT35 mit Aufbau. Das Fahrzeug bietet Platz für eine Staffelbesatzung und die feuerwehr-technische Beladung für eine Löschgruppe. Der Wagen musste von der Wehrführung persönlich aus dem branden-burgischen Luckenwalde abgeholt werden. Diese Aufgabe haben die Kameraden Karl-Heinz Berends und Stefan Schoneboom übernommen.

Im Juli 1997 hat es einen Führungswechsel gegeben. Der bisherige Ortsbrand-meister Andreas Müller wurde von seinem Stellvertreter Karl-Heinz Berends abgelöst. Stellvertretender Ortsbrandmeister wurde der Kamerad Stefan Schoneboom. So konnte die neue Führung gleich mit einem neuen Fahr-zeug anfangen. Gemeindebrandmeister Hinrich Ackmann ernennt Karl-Heinz Berends 1997 zum Ortsbrandmeister .

Bei dem jährlichen Gemeindeausscheid stand unsere Wehr immer gut da. So kam den Kameraden die Idee, es auch mal auf Kreisebene zu versuchen. Ein Jahr später, 1998, war es soweit. Eine Gruppe nahm am Kreisausscheid in Tannenhausen teil und qualifizierte sich mit dem 1. Platz für den Bezirksausscheid in Harpstedt im September. In Harpstedt belegte unsere Wehr Platz 10 von 35 Gruppen. Das war ein großer Erfolg. Das hat gezeigt, dass unsere Wehr einen guten Ausbildungsstand hat. In der Jahreshauptversammlung am 29.01.99 trat der langjährige Jugendwart Hans-Gerd Müller von seinem Posten zurück. Nachfolger wurden Thomas Hallwaß, Michael Redenius und Stefan Schoneboom. Im September 1999 hat unsere Wehr am Kreisausscheid in Suurhusen teilgenommen und sich für den Bezirksausscheid in Lingen qualifiziert. Ein Jahr später, im September 2000, fuhren die Kameraden dort hin. Wir konnten uns aber nicht qualifizieren, denn wir landeten im Mittelfeld. Im Jahre 2000 wurde ein neues Bauvorhaben geplant. Eine neue Garage sollte gebaut werden. Gemeindebrandmeister Hinrich Ackmann sprach sich dagegen aus, weil andere Wehren Vorrang hatten. Es gab Wichtigeres, so der Gemeindebrandmeister. Schließlich wurde verzichtet, unter der Bedingung, 2 neue Atemschutzgeräte zu erhalten. Diese Geräte haben wir auch bekommen. Im Dezember 2000 wurden wieder Renovierungsarbeiten durchgeführt. Der Flur im Eingangsbereich wurde neu vertäfelt. Es wurden Einsatzpläne erstellt, unter anderem für die alte Ziegelei. Im Jahre 2001 wurden zwei Brandeinsätze gefahren. In Groß-Midlum brannte eine Scheune ab. Im Dezember war ein Einsatz beim Landwirt Scholz an der Osterhuser Straße. Alle Wehren im Gemeindegebiet wurden mit neuen Jacken ausgestattet.

Im September 2002 bauten die Kameraden einen Geräteschuppen aus Holz ans Feuerwehrhaus an. Die Beteiligung war gut. Im April 2003 wurden neue Handschuhe angeschafft. Dann stand die Neuwahl des Ortsbrandmeisters bevor. Kamerad Karl-Heinz Berends wurde am 3. Mai 2003 wiedergewählt. Im Jahre 2003 mussten fünf Brandeinsätze gefahren werden. Es gab zwei Hilfeleistungen. Beim Kreisausscheid am 4. April 2004 haben sich die Kameraden für den Bezirksausscheid in Ohne (Grafschaft Bentheim) qualifiziert.

Im September 2004 konnte unsere Wehr ihr 70jähriges Bestehen feiern. Die Feierstunde wurde am 6. November 2004 im Feuerwehrhaus durchgeführt. Es wurde ein Rückblick auf die vergangenen 70 Jahre gehalten. Heinrich Wienbeuker berichtete in beeindruckender Weise aus vergangenen Feuerwehrtagen. Angesichts der neuen technischen Herausforderungen konnte festgestellt werden, dass die Wehr Osterhusen über einen ausgezeichneten Ausbildungsstand und eine hervorragende Kameradschaft verfügt.

Im Jahre 2005 wurde unsere Wehr mit zwei Handsprechfunkgeräten ausgestattet. Wir planten die Gründung einer Bambinogruppe für Kinder bis zu 10 Jahren, um mehr Nachwuchs in die Jugendfeuerwehr zu bekommen. Am 27.08.05 haben wir einen Kindernachmittag veranstaltet. Neun Kinder haben sich für die Bambinogruppe gemeldet. Es wurde erst mal auf Probe mit ihnen zusammengearbeitet. Am 20. Mai 2006 wurde die Bambinogruppe „Osterhuser Löschkids“ offiziell gegründet. An der Feier haben auch die Eltern teilgenommen. Betreuer wurde der Kamerad Hans-Gerd Müller. Die Löschkids wurden ab 2009 von den Kameraden Hans-Gerd Müller und Thomas Radomski geleitet. Da unsere Tragkraftspritze ständig kaputt war, wurde über die Anschaffung einer neuen nachgedacht. Anfang des Jahres 2008 trat der stellvertretende Ortsbrandmeister Stefan Schoneboom aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück und machte den Weg für Torsten Klaassen frei, der in der Jahreshauptversammlung 2008 gewählt wurde. Ortsbrandmeister Karl-Heinz Berends wurde für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt.

Im selben Jahr bekamen wir eine neue TS. Der neuen EN-Norm entsprechend handelt es sich hierbei um eine portable Feuerlöschkreiselpumpe mit Normaldruck (PFPN, bis 20 bar) mit einem Nennförderstrom von 1000 l/min und einem Nennförderdruck von 10 bar. Iveco Magirus PFPN 10/1000

Die alte Pumpe wurde der polnischen Partnergemeinde Leka Opatowska geschenkt. Sie leistet gemeinsam mit dem alten TSF-Fahrzeug der Ortsfeuer-wehr Groß-Midlum im polnischen Ort Rakow ihren Dienst.
In den letzten Jahren hat es viele Veranstaltungen gegeben. Es wurde in jedem Jahr ein Dorffest für jung und alt organisiert. Viele Kameraden haben mit Erfolg an Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene teilgenommen. Die Ortsfeuerwehr Osterhusen betreibt eine aktive Kinder- und Jugendarbeit und sollte damit für die Zukunft gut aufgestellt sein.
Alterskameraden im Jahre 2009 (Andreas Müller, Hermann Ukena, Daniel van Gerpen, Heinrich Wienbeuker, Jacob Roelfs) Der Mitgliederstand 2009: 27 aktive Kameraden, 11 Alterskameraden, 14 Kameraden der Jugendgruppe, 8 Löschkids, 32 passive Mitglieder
Das Ortskommando 2009 setzt sich wie folgt zusammen: Ortsbrandmeister Karl-Heinz Berends Stellv. Ortsbrandmeister Torsten Klaassen Kassenwart Hermann Ukena Schriftführer Hans-Günter Schoneboom Jugendwart Detlef Schulte Stellv. Jugendwart Stefan Bandy, Stefan Müller Gerätewart Jonny Buß Sicherheitsbeauftragter Hermann Ukena, Frank Schoneboom
 
Unser Wahlspruch möge auch für die Zukunft heißen:
Einer für alle – Alle für einen Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr Hoch lebe die „Osterhuser Feuerwehr“ Die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen 2009


Wir gedenken in Treue und Dankbarkeit unserer verstorbenen Kameraden.

Ihre Arbeit und Ihr Werk sind für uns Verpflichtung.